Die Biosphäre schafft die Atmosphäre und die Atmosphäre schafft die Biosphäre. Wenn wir darüber nachdenken, wie wir die Klimakrise beenden können, betrachten wir Wildheit selten als integralen Bestandteil. Die Sümpfe, Käfer, Elefanten, Fliegenpilze, Termitenhügel, Mandschurenkraniche und Korallenriffe fallen unter die Rubrik Biodiversität. Auf diese Weise trennen wir unser persönliches Wohlergehen vom Wohlergehen der lebendigen Welt in all ihren Geheimnissen und Weiten. Aber wir sind nicht getrennt.

Wir schädigen unsere innere Wildheit, wenn wir Antibiotika einnehmen, verarbeitete Lebensmittel essen oder unser Lebensumfeld übermäßig sterilisieren. Wir zerstören unsere äußere Wildheit, wenn wir Feuchtgebiete umpflügen, Köderfallen für Wildtiere aufstellen, unsere Böden mit Glyphosat behandeln, die Meere überfischen, versauern und die Wälder in Brand setzen.

Die Beni sind ein gutes Beispiel dafür: eine bolivianische Provinz von der Größe des Vereinigten Königreichs, aber völlig flach. Über das Grasland erstreckt sich ein Archipel von Waldinseln, von denen viele verblüffend rund und hunderte von Hektar groß sind. Jede Insel erhebt sich 3, 10 oder 20 Meter über das Überschwemmungsgebiet, so dass Bäume (wie Kakao!) wachsen können, die sonst das Wasser nicht überleben würden. Die Wälder sind durch erhöhte Bermen verbunden, die so gerade wie ein Gewehrschuss und bis zu drei Meilen lang sind. Aufgrund archäologischer Funde gehen einige anerkannte Wissenschaftler davon aus, dass diese gesamte Landschaft - 80.000 Quadratkilometer Waldhügel, die von erhöhten Feldern umgeben und durch Dammwege miteinander verbunden sind - von einer komplexen, bevölkerungsreichen Gesellschaft vor mehr als 2.000 Jahren angelegt wurde.